Pfarrerin Cornelia Roßner

Der berühmte Bildhauer Igor Mitoraj wurde 1944 als Sohn einer polnischen Zwangsarbeiterin und eines französischen Kriegsgefangenen in Oederan geboren und in der katholischen Kirche getauft. In der Ausstellung „Eine Reise zu IGOR MITORAJ“ in der Stadtkirche seiner Geburtsstadt wird seinem Leben und einigen seiner Werke, die auf großen Fließtextilien gedruckt sind, Raum gegeben. Die Schriftstellerin Elisabeth Melzer-Geissler folgte von 2016 bis 2019 seiner Spur durch Sachsen, Polen, Frankreich und Italien. Um ihre Erlebnisse und Erfahrungen, Erschütterungen und Entdeckungen geht es in ihrem Buch „Eine Reise zu IGOR MITORAJ“, das bereits begeistere Leserinnen und Leser gefunden hat.

„Wir … folgten Ihnen gespannt bei geschichtlichen Exkursen, persönlichen Reiseerlebnissen und Bekanntschaften. Kurz: Wir waren fasziniert, Sie auf dem Wege hin zu Igor Mitoraj begleiten zu dürfen, also weitaus mehr als eine an Aufzählungen (Lebensdaten, Ausstellungen, Preise etc.) reiche Künstlerbiografie.“

(Aus einem Brief an die Autorin: Rüdiger Matthes / Berlin)

Es ist geplant, dass die Autorin mit je einer Lesung zur Eröffnung und zum Abschluss der Ausstellung in Oederan zu Gast sein wird. Die Verknüpfung der Biografie Igor Mitorajs — und der Verletzlichkeit und Schönheit des Lebens, die in seinen Werken zum Ausdruck kommt – mit ihrer eigenen Lebensgeschichte eröffnet Denkräume für unsere Fragen nach Halt, Schmerz, Heilung und Versöhnung. Nicht zuletzt ist die Auseinandersetzung mit Igor Mitoraj in seiner Geburtsstadt auch mit einem immer wieder notwendigen Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus hier in unserer Gegend verbunden.

Lassen Sie sich herzlich einladen in die offene Oederaner Stadtkirche, zur Begegnung mit Igor Mitoraj und Elisabeth Melzer-Geissler, zum wachen Sehen und Hören, zum Nachdenken und Mut schöpfen für einen Aufbruch.

„Die Vergangenheit steht fest. Sich der offenen Zukunft anzuvertrauen, sich von ihr beflügeln zu lassen, ist ein Wagnis. Es braucht Mut zum Aufbruch, Mut der Zukunft entgegenzufliegen. Aber wir werden bereichert zurückkehren – wenn auch mit gebrochenen Flügeln.“

(Elisabeth Melzer-Geissler)